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Kirche Beseritz

Kirche Beseritz

Die Kirche

Das Kirchenschiff, noch ohne Turm, wurde etwa um 1300 im gotischen Stil aus Feldsteinen errichtet. Die Quadertechnik des mittelalterlichen Gemäuers ist sehr regelmäßig. An der Westseite befand sich ein hölzerner Turm. Im Jahr 1879 ist bei einem verheerenden Brand die Kirche bis auf die Ringmauern und der benachbarte Hof mitsamt dem Herrenhaus vernichtet worden. Der heutige Turm wurde 1881 von Baurat Daniel massiv vorgebaut. Im Rahmen des Wiederaufbaus der Kirche im Jahr 1881 ist auch das Dach erneuert worden, die Fenster auf der Längsseite bekamen Rundbögen und über dem Ostfenster wurde eine Backsteinrosette angebracht.

Auch das Westportal, das heute als Eingang dient, wurde 1881 verändert. Nach dem Wiederaufbau der Kirche hat der Patron Graf Christian Bernstorff zwei Bronzeglocken gestiftet, die von Voß in Stettin gegossen worden sind. Eine der Glocken wurde im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Nach dem Krieg stiftete der Graf zwei neue Bronzeglocken, die ebenfalls in Stettin bei Voß gegossen wurden.

Die gotisierende Inneneinrichtung stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus im Jahr 1881. Dem damaligen Zeitgeschmack der Neogotik entsprechend hat man bei der künstlerischen Gestaltung von Altar, Kanzel und Orgelprospekt Formen verwendet, die ursprünglich in die Zeit der Gotik (ca. 1250–1520) gehören und an die Architektur gotischer Kathedralen erinnern. Wie es in der Architektur der Gotik viele kleinere Spitztürmchen – oft mit einer Kreuzblume an der Spitze – gab, so sind sie auch beim Altar, am Kanzeldeckel und bei der Orgel zu sehen. Auch die Form der typisch gotischen Spitzbogenfenster wird bei der Gestaltung von Altar, Kanzel und Orgel vielfach in Holz nachgeahmt.

Auf dem Altar ist die Himmelfahrt Christi dargestellt. Der Auferstandene, so wird in Apostelgeschichte 1,9 berichtet, wurde vor den Augen seiner 11 Jünger – Judas, der Jesus für Geld an die Hohenpriester verraten hatte, war nicht mehr dabei – von einer Wolke weggenommen und ist zum Himmel aufgefahren. An den beiden Seiten des Altars stehen Verse aus den Evangelien und den Paulusbriefen, so der Vers aus Johannes 12,32: »Und Ich, wenn Ich erhöhet werde von der Erde, so will Ich sie alle zu Mir ziehen.«
Von 1999 bis 2005 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Bausubstanz der Kirche durchgeführt.

Geschichte

Beseritz war Hauptort des Landes Beseritz, das Herzog Wartislav von Pommern mit den Ländern Stargard und Wustrow 1236 den Brandenburgischen Markgrafen abtrat.

Das Beseritzer Land ist eingeschlossen von weiten Wiesentälern – dem Tollensetal, dem Datzetal und dem Landgraben, der die Grenze von Mecklenburg nach Pommern bildet – und wurde lange Zeit »der Werder« (»die Insel«) genannt. Die Lage der alten Gauburg ist nicht mehr festzustellen. Als grenznahes Land zu Pommern wechselte es häufig den Besitzer. Die Grafen von Bernstorff, die 1879 das Gut erwarben, ließen um 1880 ein neues Gutshaus im neogotischen Stil errichten.

Nach 1945 wurde der Gutsherr Graf von Bernstorff aus Beseritz vertrieben und eine Bodenreform durchgeführt, die allen Bauern Land überschrieb. In den 50er und 60er Jahren prägten landwirtschaftliche Betriebe wie LPG und MTS den Charakter des Dorfes. Nach der Wende wurden die sozialistischen Betriebe aufgelöst. Das ehemalige Herrenhaus mit dem dahinter gelegenen Park wirkt bis heute anziehend auf viele Besucher.

Kirchliches

Im Mittelalter war Beseritz Pfarrort. Als erster Priester wird 1493 Albrecht Bodertid genannt. Der ursprüngliche Altar wurde von der Brüderschaft zu Friedland zu Ehren des Heiligen Kreuzes und der Maria Magdalena gestiftet. Später gehörte Beseritz zur Pfarre Dahlen, obwohl zeitweise der Pastor auch wieder in Beseritz wohnte. Seit 1978 gehörte Beseritz zur Kirchengemeinde Schwanbeck.

Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012).

Beseritz selbst hat nur 17 evangelische Kirchenmitglieder und eine etwas stärkere katholische Gemeinde, die die Kirche ebenfalls für Gottesdienste nutzt. Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.

Julius-Schwarz-Orgel (I/8+P)

Die Orgel in der Dorfkirche Beseritz wurde nach dem Kirchenbrand 1879 mitsamt der Innenausstattung neu errichtet. Erbauer ist Julius Schwarz aus Rostock, der mit dem Bau pneumatisch gesteuerter Orgeln in Mecklenburg begann. Schwarz lernte unter anderem bei Mehmel in Stralsund sowie Ibach in Wuppertal-Barmen.

Die Orgel besitzt heute folgende Disposition:

Manual C-f3
Principal 8′ – Bordun 16′ – Hohlflöte 8′ – Oktave 2′ – Salicional 8′ – Octav 4′ – Gedact 4′

Pedal C-d1
Subbass 16′

Spielhilfen
Pedal Coppel | Octav Coppel

Volles Werk
Forte – Mezzo Forte – Piano – Auslöser – Calcant

Kontakt

Pastor Fabian Eusterholz
Friedländer Straße 26
17098 Friedland OT Schwanbeck
Tel. 03969-510365

Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303

Kirchenschlüssel

bei Frau Legde im Gutshaus, Tel. 039601-28212
oder bei Ehepaar Lemke, Tel. 039601-26151

Spenden

Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Beseritz