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Kirche Jatzke

Kirche Jatzke

Die Kirche

Die frühgotische Feldsteinkirche – ursprünglich ohne Turm – wurde um 1300 errichtet. Im 30jährigen Krieg war die Kirche eingefallen. 1702 wurde das Strohdach durch ein Steindach ersetzt. Beim Ausbau der Kirche im Jahr 1772 wurden Ergänzungen an den Mauern und am Traufgesims vorgenommen, der Dachstuhl erneuert und der Turm errichtet, vielleicht wurden auch die Fenster vergrößert. Der Fachwerkturm mit geputzten Fachen und niedriger quadratischer Glockenstube hatte ursprünglich eine hohe Spitze und wurde 1933 zu seiner jetzigen Form verkleinert.

Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1720. Seine barocken Formen leiten stilistisch bereits vom Stil Louis XIV. zum Regentschaftstil über. Der Kanzelrumpf aus drei Seiten eines Achtecks ist noch echtes Barock von stark gegensätzlicher Wirkung der flächigen, glatten und der ornamentierten krausen Teile. Im Mittelfeld befindet sich das geschnitzte Wappen des späteren Besitzers von Linstow. An der Altarrückwand steht links und rechts ein Säulenpaar, auf ersterem die Wappen von Genzkow und von Plessen. Der Kanzeldeckel ist mit dem für den Stil der Regentschaft charakteristischen Motiv der hängenden Lambrequins (aus Holz nachgebildete Quasten eines Vorhangs) geschmückt. Der obere Aufbau wiederholt stark verkleinert das Motiv des seitlichen Säulenpaares. Im Mittelfeld symbolisiert ein Dreieck in Wolken und Strahlenkranz den dreieinigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Die seitliche Umrahmung der Altarrückwand zeigt in der Arkanthus-Bandwerk-Schnitzerei das reiche Dekorationsstreben des Stiles Louis XIV. – besonders in dem dreimal vortretenden, tief ausgehölten, schattenreichen Blätterquirl, während das Bandwerk schon den beginnenden Stil der Regentschaft Herzog Philipps von Orleans zeigt.

Das Chorgestühl zu beiden Seiten des Altars, Beichtstuhl und herrschaftlicher Stuhl, aus dem Jahr 1732 hat eine strenge, schwere Säulenarchitektur. Die Felder zwischen den Säulen sind durch Schiebefenster geschlossen. Am Herrschaftsstuhl befindet sich eine Stammtafel von Felix Ludwig Zabel von Gentzkow, geb. 1753, und von seinem Bruder Balthasar Leopold Dusert von Getzkow, geb. 1756, aufgestellt für ihre Aufnahme in den Johanniter-Ritterorden 1775. In der Kirche finden sich außerdem die Wappenschilder der von Gentzkow, von Behr und von Dewitz.

Bemerkenswert ist eine Holzschnitzerei aus Eiche mit der Jahreszahl 1714 (die Zahl wird wohl bei einer Renovierung falsch gelesen worden sein). Es handelt sich um eine Darstellung der Trinität, die von musizierenden Engeln umgeben ist. Die Darstellungsform soll ein bestimmtes Verständnis von der göttlichen Dreieinigkeit ermöglichen: Gott präsentiert Christus den Menschen als denjenigen, der für ihre Sünden am Kreuz gestorben ist. Der Heilige Geist – als Taube dargestellt – steht zwischen Gott und Christus und vermittelt zwischen beiden. Es ist nur möglich, direkt vor den Thron Gottes zu gelangen, wenn man den Zugang über Christus wählt. Diese Art, die göttliche Dreieinigkeit darzustellen, wird als Gnadenstuhl bezeichnet und findet sich vor allem in der christlichen Kunst des Mittelalters und des Barock.

Geschichte

Der Ort Jatzke wird urkundlich erstmals im Jahr 1298 erwähnt. Damals schenkte Markgraf Albrecht dem Kloster Wanzka Hebungen in Jatzke. Neben dem Fürsten hatte Familie Lübberstorf dort Besitz. In den folgenden Jahrhunderten haben die Besitzer mehrfach gewechselt.

Es werden u. a. die Namen Rieben, Genzkow und Guallkofski genannt. 1695 belehnte Herzog Gustav Adolf den Henning Dewitz mit Genzkow und einer Meierei in Jatzke. 1701 erhielt der Obrist Henning Christof von Lübberstorf nach langem Streit mit den Dewitz Jatzke wieder zu Lehen. 1849 kam das Gut an Adolf von Linstow, der mit einer Genzkow verheiratet war. Nach seinem Tod fiel es 1895 an die Familie von Bülow.

Kirchliches

Jatzke war schon 1417 selbständige Pfarre. Mit Ausnahme einer kurzen Verwaltung von Genzkow aus infolge eines Brandes ist es bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Pfarrort geblieben mit Genzkow als Filialkirche und ist dann mit der Kirchengemeinde Eichhorst verbunden worden. Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.

Kontakt

Pastor Thorsten John
Mühlenstraße 89
17098 Friedland
Tel. 039601-20480

Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303

Kirchenschlüssel

bei Frau Schnell, Tel. 03968-210294

Spenden

Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Jatzke