Bei der Galenbecker Kirche handelt es sich um einen gotischen Feldsteinquaderbau aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ungewöhnlich ist, dass der Barockturm, der 1755 errichtet wurde, vor die Mitte der nördlichen Langseite platziert worden ist. Er ist von unten bis oben achteckig mit einem Durchmesser von 6,55 m. Über der Eingangstür ist das Allianzwappen der von Rieben – von Münchow zu sehen. Der Turm trägt eine barocke, glockenförmige Haube.
Das Innere der Kirche ist in drei rechteckige Gewölbefelder aufgeteilt. Das spätgotische Kreuzgewölbe stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.
Der barocke Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert ist in Übereinstimmung mit dem Chorgestühl links und rechts in architektonisch schweren, strengen Formen gehalten. Die Form des Kanzelaltars kam in evangelischen Kirchen am Beginn des 18. Jahrhunderts auf. Die Kanzel trat an die Stelle des Altarbildes direkt über dem Altartisch. Dadurch sollte die für das evangelische Glaubensverständnis wichtige Zusammengehörigkeit von Altar (Sakrament) und Kanzel (Wort) sichtbar zum Ausdruck gebracht werden. Ganz an der Spitze des Altars ist das Auge Gottes im Dreieck dargestellt, umgeben von Wolken und Strahlenkranz.
Das Kirchenschiff hat ein geschlossenes Kastengestühl und einen breiten Mittelgang. Auf der Außenseite der Orgelempore sind die 10 Gebote aufgeschrieben.
Auf dem Friedhof befindet sich das Erbbegräbnis der Familie von Rieben, an der abschließenden Mauer auf 10 Tafeln das von Riebensche Wappen und die Namen von 14 Familieangehörigen.
Im Jahr 1277 wird die Burg Galenbeck, die bereits 1453 durch brandenburgische Truppen zerstört worden ist, das erste Mal urkundlich erwähnt. 1391 saß Vicko Rieben in Galenbeck, dessen Familie mit kurzen Unterbrechungen das Dorf bis ins 20. Jahrhundert hinein besessen hat.
Das Geschlecht der Rieben wird schon im 13. Jahrhundert im Lauenburgischen und Ratzeburgischen genannt, mag mit Heinrich dem Löwen nach Mecklenburg gekommen sein und hat seinen Namen wohl von seinem Wappenzeichen, dem silbernen Fisch im roten Feld erhalten, denn im Wendischen heißt »riba« Fisch. Im Land Stargard gewann die Familie bald bedeutenden Besitz. Außer auf dem Stammgut Galenbeck sind sie u.a. auch in Gehren, Klockow, Eichhorst, Liepen, Jatzke und Feldberg zu finden. Die Familie der von Rieben ist eines der reichsten und angesehensten Geschlechter des Landes gewesen.
Im 16. Jahrhundert wurde der Riebensche Besitz vielfach geteilt und verpfändet. Ende des 17. Jahrhunderts ist Galenbeck wieder in den Besitz der von Rieben gelangt und bis 1945 in ihrem Besitz geblieben. Das Herrenhaus wurde 1712 durch die Familie von Rieben als Fachwerkbau errichtet. Von der alten Burg sind noch die Ruinen des Turmes aus dem 15. Jahrhundert erhalten.
Galenbeck war sicherlich schon im Mittelalter Pfarrort, wenn auch näherer Nachweis fehlt. Als 1659 das Pfarrgehöft abbrannte, wurde die Pfarre nach Gehren verlegt.
Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
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