Bei der Kirche handelt es sich um einen Feldsteinquaderbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Von dem 1774 errichteten Fachwerkturm errichtet existiert noch die quadratische Glockenstube. Darüber befand sich ein achteckiges Obergeschoss, das von einem achtseitigen spitzen Pyramidenhelm gekrönt war. Der Turm wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und später in seiner heutigen Form mit einem deutlich kleineren vierseitigen Pyramidendach versehen.
Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1775. Die Form des Kanzelaltars kam in evangelischen Kirchen am Beginn des 18. Jahrhunderts auf. Die Kanzel trat an die Stelle des Altarbildes direkt über dem Altartisch. Dadurch sollte die für das evangelische Glaubensverständnis wichtige Zusammengehörigkeit von Sakrament (Altar) und Wort (Kanzel) sichtbar zum Ausdruck gebracht werden. Der Genzkower Kanzelaltar ist in seinem Spätbarock nur wenig vom Stil des Rokoko beeinflusst. Nur der schlanke, vierseitige Kanzelrumpf hat auf den Füllungen magere Rokokoranken als Einfassung. Von der Unterkante des Rumpfes, der von einer eleganten Kelchform getragen wird, und vom Deckel hängen Lambrequins (aus Holz nachgebildete Quasten eines Vorhangs) herab, wie sie für die Zeit des Barock typisch sind. Das Dreieck im Wolken- und Strahlenkranz über dem Kanzeldeckel ist Symbol für den dreieinigen Gott. 1775 wurden auch zu beiden Seiten des Altars Herrschaftsstuhl und Beichtstuhl errichtet, die in strenger Barockarchitektur ausgeführt waren, die aber im Laufe des 20. Jahrhunderts entfernt worden sind.
In der Kirche befindet sich eine bronzene Glocke, die 1729 von Michael Begun in Friedland gegossen wurde. Sie trägt das Wappen derer von Bardeleben und die Namen des Patrons Jakob Ludwig von Bardeleben, seiner Gemahlin Anna Dorothea von Saelstrangen und des Pastors Johann Immanuel Meincke, der von 1723 bis 1756 Pastor in Jatzke war.
An der Westseite von außen an die Mauer der Kirche gelehnt, steht der Grabstein des königlich dänischen Obersten und Erbherren auf Genzkow Jürgen Ludwig von Lübberstorf (1647–1714).
Der Ort Genzkow ist urkundlich erstmals im Jahr 1298 erwähnt, als Markgraf Albrecht dem Kloster Wanzka Hebungen aus Genzkow – damals unter dem Namen Genzcowe – schenkte. Das Gut war altes Lehen der Lübberstorf. Später hatten auch die Galenbecker Rieben und der Rat zu Friedland Anteile.
Im Jahr 1639, also gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, der in der Region große Zerstörungen angerichtet hat, lag das Dorf ganz wüst. 1651 besaß Henning Lübberstorf einen Rittersitz im Ort, den anderen besaß die Erbjungfer Ursula Lübberstorf, die in zweiter Ehe Viktor von Dewitz geheiratet hat. So kamen die Dewitz nach Genzkow. Später haben die Besitzer mehrfach gewechselt. Es finden sich u.a. die Namen Gualkofski, Dechow, Bardeleben, Behr, Schröder, Holldorf, Siemers und seit 1905 Diedrichs.
Genzkow wird im Mittelalter selbständige Pfarre gewesen sein, denn als das Pfarrhaus in Jatzke im Dreißigjährigen Krieg niederbrannte, konnte der Pastor nach Genzkow ziehen. Später war Genzkow lange Zeit Filialort von Jatzke. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Pfarre mit Eichhorst verbunden, zu der dann die Kirchdörfer Genzkow, Jatzke, Eichhorst und Liepen gehörten.
Im Jahr 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
Pastor Thorsten John
Mühlenstraße 89
17098 Friedland
Tel. 039601-20480
Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303
bei Frau Borgwardt, Tel. 039601-23055
Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Genzkow