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Kirche Roga

Kirche Roga

Die Kirche

Beim Kirchenschiff handelt es sich um einen frühgotischen Feldsteinbau aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts, der Chorraum im vorderen Teil der Kirche ist etwas älter. An der Nordseite des Chorraumes befindet sich eine gewölbte Gerbekammer, die heute in den Wintermonaten für Gottesdienste genutzt wird. Die gewölbte Vorhalle an der Südseite ist im späten Mittelalter als Priesterpforte angebaut worden.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Dachstuhl errichtet und die barocke Empore eingebaut, auf der auf 14 Bildern biblische Geschichten von der Erschaffung Adams bis zur Himmelfahrt Christi dargestellt sind. Wahrscheinlich wurden am Anfang des 18. Jahrhunderts auch die Fenster verbreitert und der Ostgiebel erneuert. An der Westseite ist ein spätgotischer fast quadratischer Turm vorgesetzt, von dem nur noch der Unterbau erhalten ist. 1846 ist darauf der achteckige massive Turm errichtet worden. Damals hat Graf Friedrich Wilhelm Hahn eine umfassende Instandsetzung der Kirche durchgeführt und dabei auch die spitze Decke im Kirchenschiff (7,45 m hoch) einziehen lassen.

Die Rogaer Kirche war am Ende des 20. Jahrhunderts stark beschädigt. Das Dach war kaputt, ein Deckenbalken war auf die Kanzel gefallen und hatte dabei großen Schaden angerichtet. Daher war die Inneneinrichtung mit Altar, Kanzel und drei Epitaphen zwischenzeitlich in der Friedländer Marienkirche eingelagert worden. In den Jahren 1991 bis 1998 ist die Kirche mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landesamtes für Denkmalpflege, der Mecklenburgischen und Bayrischen Landeskirche und der Kirchengemeinde Schwanbeck saniert worden. Im August 1998 konnte nach 30jähriger Unterbrechung wieder ein Gottesdienst in der Kirche gefeiert werden.

Die bis zur Dachsanierung ausgelagerte Innenausstattung der Kirche wurde 2003 wieder in der Kirche eingelagert. Bei ihr handelt es sich um eine der bedeutendsten, da fast vollständig vorhandenen Renaissanceausstattungen einer Kirche in der Region. Sie besteht aus Altar, Kanzel und 2 Renaissanceepitaphen. Außerdem existiert ein Barockepitaph von 1659, das in seiner Spitze das Doppelwappen von Hahn und von Lewetzow trägt. Die Kanzel und die drei Epitaphe befinden sich derzeit noch in Regalen im hinteren Teil der Kirche und warten auf ihre Wiederherstellung.

Der Altar konnte im Jahr 2009 mit Mitteln der Murmann-Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wieder aufgebaut werden. Es handelt sich bei ihm um ein reich gegliedertes und verziertes Werk der deutschen Renaissance aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts.

Von unten nach oben betrachtet erzählt der Altar die Geschichte der Heiligen Drei Tage (lat. Triduum Sacrum), also der Zeit von Gründonnerstag bis Ostersonntag. Auf dem Altarsockel, der sogenannten Predella, ist Jesus mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl am Vorabend seiner Kreuzigung dargestellt, im Zentrum des Altars Jesus am Kreuz mit Maria und dem Jünger Johannes und im oberen Teil des Altars die Auferstehung Christi am Ostersonntag. Die Konzentration auf biblische Geschichten, insbesondere die aus dem Leben Jesu, ist typisch für Altäre aus der Renaissancezeit in dieser Gegend. Heiligendarstellungen und Geschichten aus dem Leben Marias, die auf älteren gotischen Altären, z. B. in Lübbersdorf, aus der Zeit vor der Reformation zu sehen sind, finden sich nicht mehr. Die einzelnen Reliefs und Figuren sind von feingliedrigem Schnitzwerk in Kombination mit der farblichen Gestaltung umrahmt. In den 1930er Jahren ist der ursprünglich farblich sehr prunkvolle Altar mit eher einfachen Farben übermalt worden.

Geschichte

Der Ort Roga wird 1366 erstmals erwähnt, anfangs unter dem Namen Roge (von slawisch »Rog« – das Horn). Roga gehörte von Alters her den Bertikow zu Pleetz, einem aus der Altmark stammenden Geschlecht, das bereits im 13. Jahrhundert bei der Gründung der Städte Friedland und Neubrandenburg erscheint.

Im Jahr 1469 belehnte Herzog Ulrich seinen Rat Heinrich Hahn auf Kuchelmiß und dessen Erben mit dem Schloss Pleetz und dem dazugehörigen Besitz, einschließlich der Dörfer Salow, Bassow, Roga, Schwanbeck, Ramelow, Wendorf, Bresewitz, Brohm, Dahlen, Staven, Kublank, Roggenhagen und einem Teil von Neverin. Mit dem Schloss Pleetz wurde das Marschallamt über das Land Stargard erblich verbunden. Später fielen die Güter an die Hahn auf Basedow, wurden vielfach geteilt, verkauft, verschuldet und verpfändet. Noch heute erscheint Roga als ein großangelegtes Angerdorf. Am östlichen Ende des 900 m langen Angers liegt das Gutshaus. Die Kirche befindet sich mitten auf dem Anger und ist von einer runden Feldsteinmauer umgeben.

Kirchliches

Bereits 1366 war Roga Pfarrort. Außer dem Hauptaltar gab es noch weitere Altäre, die »Unserer lieben Frau« und dem »Bischof Ewald« geweiht waren. Bis 1931 blieb Roga Pfarrort, wurde danach von Staven versorgt und seit 1955 von Dahlen verwaltet.

Seit 1977 gehörte Roga zur Kirchengemeinde Schwanbeck. Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.

Kontakt

Pastor Fabian Eusterholz
Friedländer Straße 26
17098 Friedland OT Schwanbeck
Tel. 03969-510365

Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303

Kirchenschlüssel

bei Herrn Marquardt, Tel. 039601-20351
oder bei Inge Sass, Tel. 039601-22476

Spenden

Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Roga