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Kirche Eichhorst

Kirche Eichhorst

Die Kirche

Die Eichhorster Kirche – ein rechteckiger Feldsteinbau mit querrechteckigem Westturm in der Breite des Kirchenschiffes – wurde Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet. Die Innenmaße im Kirchenschiff betragen 9,10 m x 13,90 m, die Höhe 5,65 m. Eingänge befinden sich an West-, Süd- und Nordseite, wobei der Südeingang heute zugemauert ist. An der Westseite führt das zweifach abgetreppte Granitportal zu einer als Gruft ausgebauten Turmvorhalle.

Das alte Granitportal an der Nordseite musste beseitigt werden, weil es bei dem anwachsenden Boden zu niedrig geworden war. Ursprünglich hatte die Kirche drei mittelalterliche Schlitzfenster an Süd- und Ostseite, zwei an der Nordseite. Das untere Ende der langen Schlitze ist bei dem Ausbau überall zugemauert, die Lichtöffnung ist durch geringe Abschrägung verbreitert. Das Ostgiebeldreieck ist in späterer Zeit, wahrscheinlich bei der Erneuerung des Dachstuhls 1722, in Felsenmauerwerk wieder aufgemauert worden. An der Nordseite war die ehemals vorhandene Gerbekammer mit einem Tonnengewölbe überwölbt, was man noch heute an den Mauerresten erkennen kann.

Bei einem umfassenden Durchbau der Kirche 1836/37 durch den Großherzoglichen Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel aus Neustrelitz wurde u. a. das Nordportal in Backstein erneuert und die westliche Giebelwand verändert. Auch der Kirchturm, der sich über dem Westhaus der Kirche mit quadratischem Schaft und achteckigem Obergeschoss in Fachwerk erhebt und von einer achtseitigen, stark eingezogenen Pyramide gekrönt ist, wurde von Buttel gebaut. In der Wetterfahne ist das Erbauungsjahr 1836 zu lesen. Der stark beschädigte Turm konnte 2009/10 umfassend erneuert werden.

Im Innern der Kirche sind die Wände und die Decke glatt verputzt. Das Westhaus war früher zum Kirchenschiff hin mit breitem Spitzbogen geöffnet, heute ist es geschlossen, da es zur Gruft ausgebaut ist. Die Kirche hatte bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts einen schlicht gotisierenden Kanzelaltar.

Bei der Restaurierung der Kirche 1958 wurde die Inneneinrichtung erneuert. Heute befindet sich in der Kirche ein schlichter Holzaltar. An der Vorderseite des Lesepultes sind ein Engel, ein Stier, ein Löwe und ein Adler eingeschnitzt. In der Thronvision des Propheten Ezechiel (Kapitel 1) wird erzählt, dass der Thronwagen Gottes von Mischwesen mit Menschen-, Löwen-, Stier- und Adlergesicht gezogen werde. Später wurden diese vier Gestalten zu Symbolen der vier Evangelisten: Matthäus (Engel/Mensch), Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler).

Bemerkenswert ist das Epitaph des Kapitäns Jürgen Andreas von Jorcken aus dem Jahr 1697, dessen schlanke Mitteltafel von Säulen gerahmt wird. In der Malerei befindet sich ein hoher Baum, über dem eine Wolke schwebt. Aus der Wolke kommt eine segnende Hand hervor. Das Epitaph trägt folgende Aufschrift: »So Lange dieser stammbaum stehet so Lange Mein Nahm nicht vergehet!« und: »Ob ich gleich muß untergehn wird man doch mich wiedersehn.«

Geschichte

1298 schenkte Markgraf Albrecht dem Kloster Wanzka Hebungen in Eichhorst (»Eychorst«). Im 15. Jahrhundert war der größte Teil des Ortes im Besitz der Osterwold, daneben hatten auch die Lübberstorf und die Rieben Anteil. 1447 verkaufte Iven Rieben zu Galenbeck Pacht- und Kornhebungen aus Eichhorst an den Ratmann Arend Bandelow zu Friedland für 200 Mark.

1502 verkaufte Henning Osterwold der Marienkirche zu Friedland seinen halben Anteil am Dorf für 800 fl (Florentiner/Gulden). Nach dem Aussterben der Osterwold wurden 1519 die Oldenburg mit den Gütern belehnt, aber Georg Oldenburg zu Wattmannshagen verkaufte 1562 seinen Anteil an Achim Rieben zu Galenbeck und Schönhausen. Im dreißigjährigen Krieg (1618–48), der in dieser Gegend sehr heftig gewütet hat, wurde das ganze Dorf in Asche gelegt. Nach einigen Streitigkeiten um den Besitz des Dorfes war 1721 Gustav Friedrich von Netzow Alleinbesitzer des Ortes. Sein Sohn verkaufte 1746 das Gut an Ludolf Ehrenreich von Bredow für 34 000 Taler. Seit 1823 war das Gut im Besitz der Gebrüder von Engel.

Kirchliches

Eichhorst war seit dem Mittelalter selbständige Pfarre, zu der später auch Liepen als Filialkirche gehörte. Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.

Kontakt

Pastor Thorsten John
Mühlenstraße 89
17098 Friedland
Tel. 039601-20480

Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303

Kirchenschlüssel

bei Frau Klose, Tel. 039606-20083

Spenden

Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Eichhorst