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St. Nikolairuine Friedland

St. Nikolairuine Friedland

Die Kirche

Bei der Nikolaikirche, die seit dem 2. Weltkrieg nur noch als Ruine erhalten ist, handelt es sich in den ältesten Teilen um einen romanischen Feldsteinquaderbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Sie besteht aus einem abgesetzten, rechteckigen Chorraum, einem fast quadratischen Kirchenschiff und einem abgesetzten, rechteckigen Wehrturm. Am ältesten sind der Chorraum mit romanischen Anklängen und der Turm mit romanischer Stockwerksteilung, aber mit schon frühgotischer Fensterarchitektur.

Das Kirchenschiff in der Mitte wurde als letzter Bauteil in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts eingefügt und war sicher schon für städtische Verhältnisse zugeschnitten. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1703 sind das Äußere von Chor und Schiff und das Innere der Kirche im Stil des Barocks errichtet worden (1754 Ausbau beendet).

Im Inneren bekam die Kirche ein riesiges Deckengemälde: im Chorraum Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist auf einer von Engeln getragenen Weltkugel, im Kirchenschiff die Himmelfahrt Christi, in den Ecken Prophetengestalten. Im Kirchenschiff befand sich an drei Seiten eine große Empore.

Der Altar mit großem Gemälde, Säulen zu beiden Seiten und Dreiecksauge im Strahlenkranz an der Spitze war 1772 von L. Häbert aus Neustrelitz im Rokokostil gestaltet worden und ähnelte in seinem Aussehen sehr dem Altar in der Salower Kirche (der 1776 ebenfalls von Häbert gebaut wurde). Die Kanzel stand frei an der Ecke von Chor und Schiff und gehörte ebenfalls zum barocken Ausbau nach dem großen Brand.

Der Orgelprospekt von 1806 knüpfte an Renaissanceformen an. Die Orgel von 1884 war ein Geschenk des in Schönbeck bei Friedland geborenen Orgelbauers Wilhelm Sauer in Frankfurt/Oder.

Am 28. April 1945 ist die Nikolaikirche bei einem Angriff auf die Stadt Friedland den Flammen zum Opfer gefallen, bis auf die Grundmauern abgebrannt und bis heute Ruine.

Geschichte

Nachdem im Jahr 1236 das spätere Land Stargard an die Markgrafen Johann I. und Otto III. von Brandenburg gekommen war, stifteten sie 1244 zum Schutz gegen Pommern und zur Ausnutzung der damals sehr wichtigen Handelsstraße über den »Kavelpaß« die Stadt Friedland (»Vredeland«).

In der Gründungsurkunde wurden der Stadt beachtliche Privilegien zugesprochen, die dazu beitrugen, dass Friedland schnell zu einer bedeutenden und verhältnismäßig reichen Stadt wurde. Der Dreißigjährige Krieg 1618–48 hatte für Friedland katastrophale Folgen: von den ca. 4.000 Einwohnern überlebten nur 200 und die ehemals blühende Stadt lag in Trümmern. Im Jahr 1703 vernichtete ein großer Brand nahezu die gesamte Stadt: die Kirchen, die Schule, das Rathaus und 265 der etwa 300 Wohnhäuser fielen den Flammen zum Opfer. Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Friedland, das bis dahin eine reine Ackerstadt war, einige Industrieunternehmen an und brachten der Stadt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu 80 % zerstört.

Kirchliches

Da Friedland bis 1236 den Pommern gehörte, waren seine Bewohner vermutlich schon vor der Stadtgründung Christen. Möglicherweise hat es bereits im 12. Jahrhundert eine Kirche im Bereich der späteren Stadt gegeben. Mit der Stadtgründung 1244 wurden die kirchlichen Verhältnisse geordnet.

Bald waren mit der Friedländer Pfarre die Havelbergische Propstei und das Archidiakonat verbunden. Zur Propstei, deren Gebiet etwa mit dem späteren Lande Stargard im engeren Sinne zusammenfiel, gehörten ungefähr 80 Kirchen. Die Hauptpfarrkirche war der heiligen Maria geweiht und wird die »Unserer Lieben Frauen« oder die St. Marienkirche genannt. Dank der Verbindung mit dem bischöflichen Archidiakonat war sie bald die bedeutendste und reichste im Land. 1452 wird die St. Nikolaikirche als zweite Stadtpfarrkirche neben der Marienkirche genannt. Die Marienkirche ist heute die Hauptkirche der Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland, zu der sich Anfang 2008 die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zusammengeschlossen haben. Zur Gemeinde gehören 1.600 Mitglieder (Stand 1. Juni 2012), 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.

Kontakt

Pastorin Ruthild Pell-John
Mühlenstraße 89
17098 Friedland
Tel. 039601-20480

Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303

Spenden

Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Nikolairuine Friedland