Die frühgotische Feldsteinkirche – ursprünglich ohne Turm – wurde um 1300 errichtet. Im 30-jährigen Krieg war die Kirche eingefallen. 1702 wurde das Strohdach durch ein Steindach ersetzt. Beim Ausbau der Kirche im Jahr 1772 wurden Ergänzungen an den Mauern und am Traufgesims vorgenommen, der Dachstuhl erneuert und der Turm errichtet, vielleicht wurden auch die Fenster vergrößert. Der Fachwerkturm mit geputzten Fachen und niedriger quadratischer Glockenstube hatte ursprünglich eine hohe Spitze und wurde 1933 zu seiner jetzigen Form verkleinert.
Bei der Kirche handelt es sich um einen frühgotischen Feldsteinquaderbau aus dem 13. Jahrhundert, ursprünglich ohne Turm. Im 18. Jahrhundert ist das Äußere abgeputzt, nach barocker Art mit geputzten Eckquadern gegliedert und die Fenster mit Putzfaschen umrahmt. Auch der Fachwerkturm entstammt dem 18. Jahrhundert (wohl zweite Hälfte). Auf dem Herrschaftsgestühl und der Orgelempore ist auf Inschriften zu lesen, dass die Kirche in den Jahren 1709 und 1853/56 renoviert worden ist.
Im Innern der Kirche sind Kirchenschiff und Chorraum durch einen sehr tief ansetzenden, fast gleichseitig-spitzbogigen Triumphbogen verbunden. Der Chor war früher mit Hängekuppel oder Kreuzgewölbe eingewölbt. Heute haben Chor und Schiff eine gerade, verschalte Balkendecke.
Der Altar entstammt in seiner heutigen Form wohl der Renovation des Jahres 1709. Er zeigt ein der Renaissance noch nahestehendes Spätbarock unter Verwendung von Teilen eines früheren Altars. Die beiden Geschosse der Rückwand sind jeweils von zwei Säulen gerahmt. Das Untergeschoss zeigt als Mittelstück unter spätgotischem Baldachin eine Holzschnitzerei aus dem Ende des 15. Jahrhunderts: der Heilige Georg im Endkampf mit dem Drachen. Der Drache ist bereits von Speerstoß und Schwerthieb schwer verwundet, das Speereisen steckt noch in der Wunde, während die Lanze zerbrochen am Boden liegt. Nun holt der Ritter, der sich auf seinem Ross über das am Boden liegende Untier hinwegsetzt, zum Todesschlag aus. Auf dem Berg über dem Kampfplatz erhebt sich das stolze Schloss der Prinzessin. Diese kniet, von ihrem Hund begleitet, unter den Bäumen vor dem Tor der stattlichen Vorburg und betet für den Sieg des Ritters und ihre Errettung. Das Obergeschoss der Rückwand hat in einem ovalen Rahmen ein Gemälde: Christus in Gethsemane. An der Spitze des Altars befindet sich eine holzgeschnitzte Kreuzigungsgruppe: auf älterem Kreuz ein Kruzifix des 16. Jahrhunderts, daneben Maria und Johannes (auch 16. Jahrhundert).
Die vor dem Triumphbogen aufgestellte Kanzel entstammt der Renaissancezeit. Das Herrschaftsgestühl neben dem Altar betont mehr das Barock. Die Vorderwand ist mit einer enggestellten Reihe gleicher Säulen wie an Altar und Kanzel besetzt.
Auf der Rückwand findet sich folgende Inschrift: »Anno 1709 haben Ihro Hochwohlgeboren Victor Sigismund von Oertzen Sr. Hoch Fürstl. Durchlaucht zu Mecklenburg Bestallter Landrath Landmarschall und Hauptmann zu Fürstenberg, auf Klockow, Kotelow und Blumenow Erbherr, Herr zu Tornow, die Kirche renovieren, diesen Stuhl auf eigene Kosten bauen und die Wappen Dero und Ihro Gemahlinnen Ahnherren daran malen lassen.«
Die Orgelempore ist mit drei Säulen eines Achtecks herausgebaut. An ihr befinden sich die Wappen derer von Bülow und von Lewetzow.
Im Jahr 1288 ist der Ort Klockow (»Klukowe«) erstmals urkundlich erwähnt. Damals hat Markgraf Albrecht das, was in den Dörfern Klockow und Sandhagen über das Hufenmaß hinausging, an die Stadt Friedland verkauft.
1477 wird ein Hinrich von Rieben auf Galenbeck und Klockow genannt. 1586 verpfändete Jakob Riebe seinen Besitz in Klockow und Kotelow an die Lübberstorf. 1592 verpfändete Hasso von Rieben seinen Anteil an den Riebenschen Gütern, darunter Klockow, an Otto von Ihlenfeld. Den Hauptteil von Klockow, das eigentliche Lehngut, bildete damals der dortige Ritterhof mit 13 Hufen in Klockow, 14 Hufen in Wittenborn und 5 Hufen in Kotelow. Nach dem 30-jährigen Krieg 1618–48, der in der Region heftig gewütet hat, sah es in Klockow traurig aus. Der Ritterbesitz war bis auf das Wohnhaus abgebrannt. Neun Hufen Land waren wüst und unbesät. Die Schäferei war bis auf den Stall niedergefallen. Die Höfe der Bauern und Kossaten waren niedergebrannt und die Felder lagen wüst. Saat und Vieh waren nicht vorhanden. Hans Christoph von Scheele und seine Frau Katharina von Rieben haben das Gut wieder aufgebaut und es 1679 ihrem Schwiegersohn Viktor Sigismund von Oertzen zunächst pfandweise überlassen. Im Besitz der von Oertzen ist Klockow geblieben, bis es 1838 verkauft werden musste. Danach haben die Besitzer mehrfach gewechselt.
Da in Klockow ein kirchliches Pfarrgut war und die Pfarre dort von 1558 bis 1632 sein konnte, wird es im Mittelalter selbständiger Pfarrort gewesen sein. Später wurde der Ort von Kotelow mit betreut.
Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
Pastor Fabian Eusterholz
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