Die um 1300 errichtete frühgotische Kirche aus Feldsteinquadern steht auf dem langgestreckten Anger des Dorfes, der auf der Westseite durch ein schönes reetgedecktes Torhaus begrenzt ist. Das Schiff der ursprünglich turmlosen Kirche wurde im 15. Jahrhundert eingewölbt, indem es durch einen Gurtbogen in zwei Rechtecke aufgeteilt wurde. Weil der Gurtbogen und damit das Gewölbe einzustürzen drohten, wurde der Gurtbogen bei der Gewölbe- und Dachsanierung 2007/8 mit Stahlseilen an einem auf den Seitenwänden aufliegenden Holzgerüst aufgehängt.
1760 wurde an der Nordseite der Kirche eine Gruft angebaut. Die Jahreszahl 1780 auf der Wetterfahne zeigt die Fertigstellung des Kirchturmes an, der sich an der Westseite der Kirche befindet. Wahrscheinlich ist ein mittelalterlicher Turm im Jahr 1666 abgebrannt. Beim jetzigen Barock-Turm handelt es sich um einen massiven Unterbau in gleicher Breite wie das Kirchenschiff. Die Fachwerksarchitektur des achtseitigen Turmobergeschosses nimmt den strengen, gradlinigen Charakter des Nach-Rokoko auf. Mit der dringend notwendigen Sanierung des Kirchturmes wurde im Juli 2010 begonnen.
Im Innern der Kirche fällt der beeindruckende Altar ins Auge, dessen Schranken die Jahreszahl 1678 tragen. Aus gleicher Zeit stammt die Rückwand des Altars, in die ein holzgeschnitzter Schrein aus der Zeit um 1500 eingefügt worden ist. Der Hauptflügel enthält eine Kreuzigungsgruppe, daneben stehen oben die Apostel Petrus und Paulus, unten die Heilige Katharina und die Heilige Anna. Die Seitenflächen zeigen vier Darstellungen aus der Kindheitsgeschichte Christi: oben Verkündigung und Geburt, unten Anbetung der Weisen und Beschneidung. Die Kanzel ist im Barockgeschmack aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts gestaltet.
An der Rückwand des Herrschaftstuhles rechts neben dem Altar befindet sich die Ahnentafel von Viktor Sigismund I. von Oertzen (1652–1717) und seiner zweiten Gemahlin Elisabeth Florine von Treskow (1667–1734).
Die Orgelempore ist in der Mitte stark herausgewölbt und mit drei Säulen unterstützt. Die 1803 von David Bayer gebaute Orgel mit teilweise noch älteren Orgelpfeifen gehört zu den ältesten Orgeln der Region, ist derzeit aber leider in einem sehr schlechten Zustand. Die wertvollen mittelalterlichen Türbeschläge, ein hölzernes Kastenschloss an der Südtür und eine Vitrine mit Traditionsbändern stellen weitere Besonderheiten der Kotelower Kirche dar.
1382 wird der Ort erstmals unter dem Namen Coytlowe erwähnt. Das Dorf war im 14. und 15. Jahrhundert im Besitz der v. d. Dolle. 1502 hatten die Rieben zu Galenbeck wenn nicht den ganzen Besitz, so doch jedenfalls Anteil.
Seit Ende des 17. Jahrhunderts war Kotelow im Besitz der von Oertzens, die bis 1945 Patrone des Ortes waren. Am Südwestende des Dorfes liegt das 1773 im barocken Stil erbaute Herrenhaus – ehemals Gutshaus der von Oertzens, heute Hotel »Jagdschloss Kotelow«.
Kotelow war 1382 Pfarrort. Auch 1541 war die Pfarre in Kotelow, von 1558 an in Klockow, seit 1632 wieder mit kurzer Unterbrechung nach einem Brand 1666 nach Kotelow zurückgekehrt. Lange gehörten zur Kotelower Kirche Lübbersdorf und Wittenborn, seit 1888 nur Klockow dahin als Filialkirchen.
Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
Pastor Fabian Eusterholz
Friedländer Straße 26
17098 Friedland OT Schwanbeck
Tel. 03969-510365
Sigrid Sorgert (Gemeindebüro)
Riemannstraße 20
17098 Friedland
Tel. 039601-30303
Kirchengemeinde St. Marien Friedland
Raiffeisenbank Mecklenburger Seenplatte
IBAN DE73150616180001714856
BIC GENODEF1WRN
Verwendungszweck: Kirche Kotelow