Bei der Sandhagener Kirche handelt es sich um eine ursprünglich turmlose Feldsteinquaderkirche. Da kaum Stilformen zu erkennen sind, ist eine genaue Datierung schwierig. Die ungleichmäßige Quadertechnik lässt auf eine spätmittelalterliche Erbauung schließen, doch sind im benachbarten Pommern wegen frühzeitiger Ziegelverwendung keine Steinmetzschulen ausgebildet und daher kommt auch bei frühen Bauten nur selten Feldsteintechnik vor.
Im Jahr 1784 erfolgte ein barocker Ausbau der Fenster und vielleicht auch eine Instandsetzung der Inneneinrichtung. Der Turm mit zwei quadratischen Fachwerkgeschossen und mit Holzschindeln gedeckter, welscher Haube stammt ebenfalls aus dem Jahr 1784 und wurde 1840 an der Westseite erneuert. Im Innern hat die Kirche eine gerade Balkendecke und an der Westseite eine Empore.
Der Kanzelaltar ist zusammengesetzt aus einer älteren Renaissancekanzel, einer Rückwand in den Formen des Vor-Rokoko und einem 1802 ergänzten seitlichen Rankenwerk, das in den Cartouchen reines Rokoko enthält. Im Rankenwerk stehen die verschlungen Initialien A R und H W mit der Jahreszahl 1802. Der Kanzelrumpf aus dem 17. Jahrhundert ist aus fünf Seiten eines Achtecks gebildet. Die Rückwand ist geschlossen und der Kanzeldeckel ist mit hängenden Lambrequins (aus Holz nachgebildete Quasten eines Vorhangs) verziert. Auf der Rückwand findet sich die Inschrift: »1788 Hatt Zur Zierde diesen Gottes Hause Diesen Aufsatz machen lassen die beiden Eheleute Christian Friedrich Wagner und Ilsa Maria Stelters, haben auch zugleich diesen gantzen altar anstreichen lassen.« Vor dem Altar steht eine gotische Granitfünte (Taufbecken).
Im Mittelalter hieß der Ort Willershagen (1298) oder Wildeshagen (1496), im 16. Jahrhundert bereits Sandhagen. Aus Willershagen wurden 1298 dem Kloster Wanzka durch Markgraf Albrecht Abgaben verliehen. Im 15. Jahrhundert kam die Marienkirche in Friedland in den Besitz fast des ganzen Dorfes.
Bereits 1421 verkauften die Gebrüder Manteuffel ihr väterliches Erbe in Dorf und Feldmark Willershagen der Kirche und dem Rat in Friedland. Bald danach veräußerten die Vettern Roloff und Eggert v. d. Dolle Abgaben auf zwei dortigen Höfen an die Kirche. 1434 bestätigte der Herzog der Friedländer Marienkirche ihren Besitz in Willershagen und schenkte ihr die Bede (eine Art Abgabe oder Steuer) dazu. 1486 überließ Henning Osterwold zu Jatzke der Kirche weitere Abgaben. Von alters her hatten neben der Marienkirche auch die Lübberstorf auf Lübbersdorf Anteil, später auch die von Oertzen.
Sandhagen war früher selbständig, da es eine Pfarrhufe hatte (d.h. Acker, der zur Pfarre gehört und für den Unterhalt des Pastors bestimmt war). 1496 wird als Priester Hermannus Fleet genannt. Bereits 1571 wird Sandhagen kirchlich von Schwichtenberg versorgt. Anfang 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
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