Bei der Kirche handelt es sich um einen mittelalterlichen, ursprünglich turmlosen Feldsteinquaderbau aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Die Maße betragen 8,10 x 16,50 m bei einem Meter Mauerstärke. An der Ostseite ist das ursprüngliche Dreifaltigkeitsfenster noch erkennbar.
Bei einer 1765 – laut Inschrift an der Westwand – vorgenommenen Instandsetzung ist das Äußere der Kirche überputzt und ein Mansardendach errichtet worden. Der eingebaute barocke Fachwerkturm hat über einer quadratischen Glockenstube ein achteckiges Obergeschoss, die glockenförmige beschieferte Haube des Daches trägt eine achtseitige Pyramide. Die Fachwerkvorhalle an der Südseite wurde 1766 errichtet.
Im Innern der verputzen Saalkirche, die ebenfalls 1765 instand gesetzt wurde, ist von einer möglichen früheren Gewölbeanlage nichts mehr zu erkennen. Die Bretterdecke ist mit einer quadratischen Feldereinteilung bemalt, in denen sich je ein Sternchen befindet.
Der Kanzelaltar von 1714 ist mit barocken, schon zum Rokoko hinneigenden Ranken verziert und durch beiderseitige Treppen mit dem Chorgestühl links und rechts verbunden. Die Kirche ist innen in einem traurigen Zustand und wird derzeit nicht für Gottesdienste oder andere Gemeindeveranstaltungen genutzt.
Der Ort Wittenborn wird erstmals 1337 erwähnt, als Fürst Albrecht die von der Dolle anwies, der Priesterbrüderschaft in Friedland eine Rente von vier Pfund Brandenburgische Pfennige aus ihren Höfen in Wittenborn zu übergeben. 1442 verpfändete Herzog Heinrich dem Bürger Tydeke Stenau in Friedland für 150 Mark die Bede (eine Art Steuer oder Abgabe) in Wittenborn.
Später waren im Dorf zwei Ritterhöfe, von denen einer nach Galenbeck, einer nach Klockow gehörte. Beide wurden mehrfach verpfändet. In der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es einen 40 Jahre andauernden Prozess wegen der Patronatsrechte in Wittenborn. Karl von Oertzen saß 1812 auf dem Klockowschen Anteil von Wittenborn und verkaufte 1820 das Gut an Abraham Friedrich Müller, der Mühlenmeister auf der alten Mühle bei Lübbersdorf war. Von ihm wiederum erwarb es 1853 der Galenbecker Rieben, dem es nun ganz gehörte.
Wittenborn war einst selbständiger Pfarrort und gehörte seit der Reformation zeitweise zu Brohm, zeitweise zu Galenbeck, lange Zeit zu Kotelow und seit 1904 zu Gehren. 2008 haben sich die vier Kirchengemeinden Friedland, Schwanbeck, Eichhorst und Schwichtenberg/Gehren zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Friedland zusammengeschlossen, die derzeit 1.600 Gemeindeglieder zählt. In Wittenborn wohnen nur noch 11 Gemeindeglieder (Stand 1. Juni 2012). Zum Gebiet der Kirchengemeinde gehören 19 Kirchen und zwei Kirchruinen.
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